Anfang der 2000er befindet sich Ägypten in politischer Aufbruchsstimmung. Das Interesse an Kultur, internationalem Austausch und Konsum nimmt zu. Beflügelt von dieser Euphorie möchten die Schwestern Nadia und Hind Wassef zusammen mit ihrer Freundin und Geschäftspartnerin Nihal Schawky einen Raum schaffen, der eine Brücke zwischen Ost und West schlägt. Ohne konkreten Businessplan und nur mit eigenen Ersparnissen gründen sie 2002 einen modernen Buchladen in Kairo – angesichts der wirtschaftlichen Probleme des Landes und der Tatsache, dass sie Frauen sind, ist dies nichts anderes als ein Akt der Rebellion. Knapp 20 Jahre haben sich die Diwan Bookshops zu einer erfolgreichen Buchhandelskette entwickelt. »Jeden Tag blättert das Schicksal eine Seite um« erzählt die abenteuerliche und eindrucksvolle Geschichte von ihrer Gründung, deren Mitarbeitern und Besuchern, von den Hürden des Geschäftslebens, der Zensur, der Geschichte Ägyptens und von weiblicher Selbstermächtigung im Kulturkreis Kairos. Mit ihrem eindrucksvollen Debüt hat Nadia Wassef eine Liebeserklärung an die Bücher und Buchläden geschrieben, die uns einen Weg eröffnen, über die Gesellschaft zu sprechen, uns auszutauschen und weiterzuentwickeln.
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Rezensionen
Embedded gemäß EuGH – Beschluss vom 21.10.2014 – Az. C-348/13
- Ein Dutzend Jahre und ein Bücherpaketam 16. Juni 2025
Das Dutzend ist voll: Vor zwölf Jahren, am 16. Juni 2013, ist der erste Beitrag hier im Blog Kaffeehaussitzer online gegangen. Dass dies ausgerechnet am Datum des Bloomsday geschah, ist ein nettes Detail, aber das war völliger Zufall. Jedenfalls habe ich an jenem Tag zum ersten Mal den Button […]
- Ein Besuch im Bücherschlossam 8. Juni 2025
Eigentlich war dieser Blogbeitrag ganz anders gedacht. Eigentlich sollte er vor allem aus Bildern bestehen und mit wenig Text auskommen; ein großes Photoalbum sollte es sein – von einem der schönsten Bücherräume, die ich je besucht habe. Und eigentlich hatte ich geschätzt, dass auf der […]
- Das Leben feiern. Irgendwieam 25. Mai 2025
Beim Lesen des Romans »Simón« von Miqui Otero war ich mir etwa ab der Hälfte nicht ganz sicher, ob ich ihn hier im Blog vorstellen und empfehlen möchte. Das Buch hat einen starken Anfang, schnell entsteht ein Sog, der einen in die Geschichte hineinzieht. Aber in der Mitte zerfasert die […]
- Weit oben in den Bergenam 7. Mai 2025
Als ich mir Gedanken darüber gemacht habe, wie ich die Vorstellung des Romans »Die Schwarzgeherin« von Regina Denk beginnen könnte, ist mir aufgefallen, dass hier im Blog inzwischen etliche Romane zusammengekommen sind, die weit oben in den Bergen spielen. Und es geht darin meist um Menschen, […]
- Madonna in den Trümmernam 4. Mai 2025
Eigentlich mag ich sie sehr, die Romane von Cay Rademacher, die ein historisches Setting haben. Die Hamburg-Trilogie etwa, angesiedelt in den Jahren 1947 und 1948, als es in der zerstörten Stadt für viele Menschen um die nackte Existenz ging. Oder den Roman »Die Passage nach Maskat«, in dem die […]
Literaturkritik
Embedded gemäß EuGH – Beschluss vom 21.10.2014 – Az. C-348/13
- Kulturlagerhäuseram 20. Juni 2025
Candida Höfers Bibliotheksfotografien sind beeindruckendRezension von Walter Delabar zuCandida Höfer; Umberto Eco: Bibliotheken. Broschierte SonderausgabeSchirmer/Mosel Verlag, München 2024
- Handwerk, Mundwerk, Kopfwerkam 20. Juni 2025
Andreas F. Kelletats Biographie „Schweigen wär’ Gold“ informiert nicht nur über seine VorlesungenRezension von Gabriele Wix zuAndreas F. Kelletat: Schweigen wärʼ Gold. Translationsforschung und Interkulturelle Germanistik. Reden vom ÜbersetzenFrank & Timme Verlag, Berlin 2024
- Erinnerungen? Welchen Erinnerungen?am 16. Juni 2025
Josephine Bakers Memoiren bei ReclamRezension von Walter Delabar zuJosephine Baker: ‚Tanzen, Singen, Freiheit‘. MemoirenReclam Verlag, Stuttgart 2025
- Mit Zeitreisen Zeit verschwendenam 16. Juni 2025
Jörg Helbig und Andreas Rauscher möchten in ihrem Sammelband „Zeitreisen in Zelluloid“ dem Motiv des Zeitreisens begegnen, können allerdings lediglich ein Konvolut zusammentragen, das größtenteils aus unfertigen oder das Thema verfehlenden Texten bestehtRezension von Martin Janda zuJörg Helbig; Andreas Rauscher (Hg.): Zeitreisen in Zelluloid. Das Motiv der Zeitreise im FilmWVT Wissenschaftlicher Verlag Trier, Trier 2022
- Die Entstehung des Patriarchatsam 16. Juni 2025
Karin Bojs’ Sachbuch „Mütter Europas“ zeigt, wie neue Forschungsmöglichkeiten archäologische Erkenntnisse von Grund auf verändernRezension von Rolf Löchel zuKarin Bojs: Mütter Europas. Die letzten 43 000 JahreVerlag C.H.Beck, München 2024