Leben ohne Ende – George R. Stewart

Handlung

Als Einzelgänger und Student Isherwood Williams – kurz Ish genannt – in den Bergen Kaliforniens im Rahmen einer Studie von einer Schlange gebissen wird, überkommt ihn ein Fieber, das ihn mehrere Tage außer Gefecht setzt. Nachdem es ihm besser geht muss er feststellen, dass nichts mehr ist wie zuvor.

Eine große Virusinfektion hat nahezu die gesamte Menschheit dahin gerafft. Die Zivilisation wie Ish sie kannte, hat ihren Zenit überschritten und liegt im Sterben.

Und so bricht Ish auf zu einer Reise durch Amerika, auf der Suche nach weiteren Überlebenden. Und da Ish schon immer mehr Beobachter und Denker war, versucht er hinter die Gesetzmäßigkeit des Überlebens bzw. des Lebens im Allgemeinen zu kommen. Warum waren sehr wenige Menschen immun und was haben diese gemein? Und welche Auswirkung hat die Auslöschung der Zivilisation auf die restliche Welt?

Und so beginnt die Geschichte einer neuen Gesellschaft, einer Zukunft ohne Fortschritt, dem Leben ohne Ende.

Fazit

Wer hier den üblichen postapokalyptischen „Blockbuster“ erwartet, wird schlichtweg enttäuscht. Leichen und dramatische Überlebenskämpfe sucht man vergebens. Leben ohne Ende ist eine tiefgründige Erzählung, wie sich die Natur gegen den Menschen durchsetzt, wie eine Zivilisation sich selbst zerstört. Das Buch erzählt von der Auswirkung des fehlenden Menschen auf Pflanzen- und Tierwelt.

Gleichwohl erzählt Leben ohne Ende aber auch von der Auferstehung des Menschen, der fernab von technologischer Errungenschaften und anderen Annehmlichkeiten der uns bekannten Zivilisation eine neue Gesellschaft formt. Denn nicht nur auf die Umwelt hat der massive Rückgang des Menschen Auswirkungen, sondern auch auf den Umgang der wenigen Menschen untereinander.

Faszinierend ist jedoch, dass das Buch bereits erstmals im Jahr 1949 erschien und in der aktuellen Fassung lediglich überarbeitet wurde. George R. Stewart war somit ein Pionier der postapokalyptischen Erzählung, ohne dabei die hohe Erzählkunst und den literarisch anspruchsvollen Ansatz zu vernachlässigen.

Leben ohne Ende – ein Buch der ganz besonderen, anderen Art. Ein Buch, das ohne lange Überlegungen die vollen 5 Sterne mehr als verdient hat.

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Leben ohne Ende
von George R. Stewart – Heyne Verlag (2016)
ISBN: 978-3453314368
Taschenbuch – 528 Seiten

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