»Fancy Red« ist ein Spiel mit Identität, Verwandlung und Bewegung. Fancy Red ist zugleich der Name des Diamanten, um den es in dem Roman geht – und eine Metapher für die Gegensätze, für die er steht: Reichtum und Armut, Glanz und Trübheit, Härte und Zerbrechlichkeit. Zwei Welten prallen aufeinander: die trostlose derer, die ihn betrachten, und die schillernde derer, die ihn besitzen. Wir folgen dem Diamanten durch die ganze Welt – jeder Ort und jede Stadt liefern dem Protagonisten Filippo ein neues Puzzleteil der Wahrheit, die er genauso verzweifelt zu finden versucht wie den Edelstein, der verschwunden ist, seit seine Frau Ludò eines Morgens ermordet neben ihm lag. Der Text ist aufgebaut wie ein Diamant, ein Oktaeder bestehend aus acht Dreiecken: acht Kapitel mit je drei Unterkapiteln. Mitreißend und kunstvoll wie ein Diamantschliff.
Im dunkelsten Afrika
Im Sudan, der ab 1821 unter die Herrschaft der osmanischen Vizekönige von Ägypten gekommen war, brach 1881 der Mahdiaufstand aus. Nach dem Abzug der anglo-ägyptischen Truppen aus dem Sudan behauptete sich der deutsche Forscher Emin-Pascha als Gouverneur der südlichsten Provinz des Sudan Äquatoria.
Emin-Pascha, bürgerlich Eduard Schnitzer, schrieb einen Brief an die Times, in dem er um Hilfe bat. Die Empathie in der britischen Bevölkerung führte dazu, dass rasch die finanziellen Mittel für eine Expedition zur Befreiung Emin-Paschas aufgebracht wurden.
Der Afrikaforscher Henry M. Stanley wurde beauftragt, die Expedition zu leiten. Ob und wie es Stanley gelang Emin-Pascha zu retten und welche Abenteuer er auf seiner Expedition erlebte, das beschreibt der Autor Stanley in diesem Buch.