Georg Seeßlen : Journalist, München

  Portraitbilg von Georg Seeßlen; er hat einen weißen Bart, trägt eine Brille und einen beigen Hut
Die Krise kann nicht ewig dauern, sonst wäre sie keine Krise, sondern das Ende. Die Krise ist eine Unterbrechung, ob sie auch ein Bruch ist, wird sich herausstellen. In ihr arbeiten die verschiedensten Kräfte; sie ist eine Periode, in der einerseits einige Möglichkeiten des Handelns eingeschränkt sind oder sogar vollkommen unterbunden, andere aber erweitert. Es gibt also keineswegs nur Opfer, Helden, Schurken, Verlierer und Nutznießer, wie die moralischen, so sind auch die politischen Grenzen in Bewegung. Die Krise ist beides zugleich: Eine Unterbrechung der Geschichte, und eine Beschleunigung. Inmitten der Krise, auch verborgen in ihr, wird Geschichte gemacht.
Quelle: Goethe-Institut